To Russia with love

TO RUSSIA WITH LOVE
Ein Konzert für die Menschenrechte in Russland

Am 7. Oktober 2013 aus dem Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

Am Samstag, dem 7. Oktober 2006, wurde die bekannte russische Journalistin Anna Politkowskaja vor ihrem Haus in der Moskauer Lesnaja-Strasse erschossen. Eine Kugel traf sie in die Brust, eine weitere in den Kopf. Gegen 17 Uhr fand eine Nachbarin Politkowskaja tot im Lift. Das Bild des mutmaßlichen Täters wurde von der im Eingangsbereich montierten Überwachungskamera aufgezeichnet. Der Mord geschah am Geburtstag des Präsidenten, Wladimir Putin. Westliche Politiker und Menschenrechtsgruppen forderten eine schnelle Aufklärung des Falles. Die Zeitung Nowaja Gaseta, für die Politkowskaja geschrieben hatte, setzte für Hinweise zur Verhaftung des Mörders und der Hintermänner umgerechnet rund 738.000 Euro Belohnung aus.

Herausragende Musikerinnen und Musiker erinnern am 7. Oktober 2013 an Anna Politkowskaja. Zugleich wollen sie gegen die Schwierigkeiten und Bedrohungen protestieren, denen Menschenrechtler, Publizisten, Künstler in Russland ausgesetzt sind. Gidon Kremer, Daniel Barenboim, Martha Argerich und viele andere sehen sich dabei in der Tradition von Rostropowitsch, Bernstein, Menuhin, die zeitlebens den Kampf für die Freiheit und gegen Willkür und Machtmissbrauch unterstützt haben.

Diesen Tradition folgend werden in der Berliner Philharmonie hauptsächlich russische Werke gespielt. Neben dem 4. Satz aus Schostakowitschs Konzert für Klavier und Streichorchester oder Prokofieffs Klaviersonate No. 7 stehen dabei moderne Werke von Leonid Desyatnikow sowie die Erstaufführung einer Komposition von Giya Kancheli.

Ergänzt wird das musikalische Programm durch Lesungen; dabei tragen bekannte Schriftstellerinnen wie Elfriede Jelinek und Schauspieler wie Sebastian Koch Texte von Anna Politkowskaja, Herta Müller und anderen vor.