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"Weisse Geister" Der Kolonialkrieg gegen die Herero Ein Film von Martin Baer mit Israel Kaunatjike produziert von Hanfgarn&Ufer |
Die historischen Ereignisse | Der Film | Pressetext ARTE-Themenabend | Das Team |
"Entschuldigung? Entschädigung? Reparationen?" - Die Klageschrift der Herero (PDF) |
Rede von Heidemarie Wieczorek-Zeul zum 100. Jahrestag der Herero-Aufstände (PDF) |
"La mort blanche" - La guerre coloniale contre les Herero Texte de Presse |
Interview mit Martin Baer vom 4.10.04: Lange Version - Kurze Version |
Erstausstrahlung: |
"Weisse Geister..." wurde am 19. August 2004 erstmals in Namibia
gezeigt. Israel Kaunatjike stellte den Film im Rahmen der Konferenz der University of Namibia "1904-2004 - Decontaminating the Namibian Past" vor. Das Konferenz-Programm als PDF (70KB) |
Le colpe dei padri
(ein italienischer Artikel zum Thema auf www.peacereporter.net) I discendenti dei colonialisti tedeschi visitano i luoghi dove i loro avi sterminarono la popolazione degli Herero. Da Chiara Rancati / Namibia - 11.10.2007 |
„Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land." |
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Anlässlich des 100. Jahrestages des Kolonialkriegs in Südwestafrika, dem heutigen Namibia, im Jahr 2004 will der Film „Weisse Geister – Der Kolonialkrieg gegen die Herero“ dieses dunkle Kapitel deutscher Kolonialgeschichte in Afrika beleuchten und nach einem angemessenen Umgang mit der Vergangenheit fragen. Geht es allein um finanzielle Entschädigung oder muss sich Wiedergutmachung politisch umfassender gestalten? Gerade weil Entschädigungszahlungen nur bedingt wiedergutmachen, muss ihre Symbolkraft erkennbar sein, meint der nigerianische Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, Autor des Buches „Die Last des Erinnerns. Was Europa Afrika schuldet – und was Afrika sich selbst schuldet“. Dabei sei es wichtig, so Soyinka, Verantwortung zu übernehmen und eine Erinnerungspolitik zu betreiben, die dem Vergessen eine offensive Auseinandersetzung mit der historischen Realität entgegenstellt. Die Verbrechen müssen dokumentiert und die Folgen für die Mentalität auf beiden Seiten aufgedeckt werden. |
Die historischen Ereignisse: |
Der
Film
Zerstörung von Omaruru Deutsche Schutztruppen |
Der Krieg gegen die Herero und die Nama in „Deutsch-Südwest“ und die „Befriedung" der Kolonie durch die deutschen Truppen entwickelte sich zu einem der blutigsten und verlustreichsten Kolonialkriege. Der Kampf gegen die Herero wurde zu einem Dauerthema im Berliner Reichstag. Der folgende Wahlkampf war derart vom Thema „Kolonialkrieg“ geprägt, dass die anschliessenden Reichstagswahlen als „Hottentotten-Wahlen“ in die Geschichte eingingen. Die Sozialdemokraten kritisierten die erbarmungslose Kriegführung, genauso oft ging es in den Debatten aber um die immensen Kosten dieses Krieges. Die Befürworter der Kolonialherrschaft reagierten mit massiver rassistischer Propaganda, die in Deutschland nicht ohne Folgen für die öffentliche Meinung blieb. So schrieb ein Kolonialenthusiast an das Reichskolonialamt: "Wir dürfen niemals die Neger siegen lassen. Wo soll es hinkommen nach solchem Sieg? Schon jetzt meinen die Neger, Afrika gehört ihnen...“ |
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Der Film: |
![]() Israel Kaunatjike |
Wesentlich ist für Israel Kaunatjike die Frage nach der Identität. Wer ist überhaupt Namibier, wer Deutscher, wer Herero? Für ihn ist das ein wichtiges Thema. Als Herero im Apartheid-Südwestafrika geboren, hat er mehr Zeit in Berlin als in Afrika verbracht. Er ist mit einer Deutschen verheiratet, seine Kinder leben in Deutschland. Nach der Logik deutschen Abstammungs- und Staatsangehörigkeitsrechts ist Israel Deutscher. Die vielen Nachkommen der deutschen Kolonialisten unter den Völkern Namibias (und in den anderen ehemaligen deutschen „Schutzgebieten“) könnten im Prinzip die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen. Für sie ist die Geschichte des Kolonialismus nicht vorbei. Ihre helle Haut erinnert sie ständig daran, dass sie nicht einfach nur Afrikaner sind. Für sie ist die Erinnerung an die Kolonialzeit Teil einer sehr persönlichen Geschichte. |
![]() Israel Kaunatjike auf dem Waterberg |
Auch Regisseur Martin Baer ist im Rahmen der Recherchen völlig unerwartet mit der eigenen, familiären Vergangenheit in Berührung gekommen: Einige seiner väterlichen Vorfahren, die einst als Siedler nach Deutsch-Südwest gekommen waren, leben bis heute in Namibia und Südafrika. |
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